UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI, Clearingstelle - Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz

Inhaltsverzeichnis:

Herzlich Willkommen

Erfahrungsberichte
(30. Deutscher Jugendgerichtstag – Ein subjektiver Erfahrungsbericht der Clearingstelle)

Neues aus ...

Publikationen und Dokumentationen
(Dokumentation zum Fachtag „Junge Geflüchtete im Jugendstrafverfahren – Erfahrungen, Verfahrensweisen und Unterstützungsangebote“ / Neuauflage Lehrbuch „Jugendstrafrecht“ / Broschüre „Ambulante sozialpädagogische Angebote nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG)“ / Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe - ZJJ 3.2017 / Täter-Opfer-Ausgleich und Polizei – Grenzen und Perspektiven einer Zusammenarbeit im Ermittlungsverfahren)

Veranstaltungen und Termine
(Jugendgewalt in Berlin. Perspektiven der Prävention – Fachtag und Projektmesse / Praxis- und Trainingsseminare des Berliner Instituts für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e. V. / Veranstaltungskalender 2018 der DVJJ)

Redaktionsschluss
(20. November 2017)

 

 

Herzlich willkommen zur 59. Ausgabe der UMSICHTEN!

 

Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

die Herbstausgabe der UMSICHTEN hat es in sich. Neben einigen Neuigkeiten aus Berlin in Bezug auf Jugendhilfe und Polizei, haben wir wieder interessante Publikationen und Dokumentationen für Sie zusammengestellt. Einige dieser Veröffentlichungen sind ganz speziell für Berlin. Wie immer gibt es auch Hinweise zu Veranstaltungen aus dem Bereich der Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz. Zudem probieren wir uns in der 59. Ausgabe der UMSICHTEN an einem eigenen Erfahrungsbericht zu einer Fachtagung, die wir im September besucht haben. Wir sind auf Ihre Rückmeldungen gespannt.

Wir wünschen Ihnen einen goldenen Herbst und eine anregende Lektüre!

Mauri Paustian
Redaktion UMSICHTEN

 

Erfahrungsberichte

30. Deutscher Jugendgerichtstag – Ein subjektiver Erfahrungsbericht der Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Unter dem Motto „Herein-, Heraus-, Heran- – Junge Menschen wachsen lassen“ fand vom 14. bis 17. September 2017 der 30. Deutsche Jugendgerichtstag statt. Gleichzeitig feierte die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen (DVJJ) e. V. ihr hundertjähriges Bestehen. Gastgeberin für diesen besonderen Jugendgerichtstag war die Freie Universität Berlin und mit Berlin das Bundesland, in dem die DVJJ vor 100 Jahren gegründet wurde. Neben aktuellen Themen, die dieser Fachtag bereithielt, wurde der Versuch gestartet, einen geschichtlichen Abriss der letzten 100 Jahre Jugend¬gerichtsbewegung zu zeichnen. Prof. Dr. Eva Schumann hat in einem der beiden Eröffnungsvorträge über die DVJJ und die NS-Zeit referiert. Für ihre detailreiche Schilderung über einzelne Akteure der DVJJ und deren Positionen und Seilschaften innerhalb des Nationalsozialismus hat sie Protokolle und andere zur Verfügung stehende Dokumente untersucht und aufbereitet. In weiteren Vorträgen, die im Rahmen eines Flanierprogramms gehalten wurden, setzten sich die Tagungsteilnehmer/innen mit der Jugendhilfe und dem Jugendgerichtsgesetz im Laufe der deutschen Geschichte auseinander. Begleitet wurde dies durch eine Ausstellung, in welcher Zeitungsartikel und Ausschnitte aus dem Archiv der DVJJ zu sehen waren. Deutlich wurde, dass viele der vorangegangenen Themen die DVJJ noch heute begleiten. Ebenfalls Teil des Flanierprogramms war die Vorführung zweier Filme. Gezeigt wurde das Studierenden¬projekt „Mein Leben läuft so oder so…“ der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und der Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz der Stiftung SPI. In dem Film kommen straffällig gewordene junge Männer zu Wort und berichten über ihre subjektiven Erfahrungen mit den am Jugendgerichtsverfahren beteiligten Akteuren. Zudem wurde der Spielfilm „Der Jugendrichter“ aus dem Jahr 1959 mit Heinz Rühmann gezeigt. Der zweite Eröffnungsvortrag war ein soziologischer Abriss über die Grenzen des Wachstums von Prof. Dr. Stephan Lessenich. Er hat anschaulich und kritisch dargelegt, was er unter der Logik des „Potentials“ versteht, die seiner Meinung keineswegs rein ökonomischer Natur sei. Vielmehr lasse sie sich in allen gesellschaftlichen Bereichen finden oder vermuten. Sie habe somit einen direkten Einfluss auf die Erwartungen der professionellen Akteure in der Arbeit mit den jungen Menschen. Den Schwerpunktthemen vergangener Jugendgerichtstage, ihrer aktuellen praktischen Bedeutung und künftiger kriminalpolitischer Weiterentwicklung durch die DVJJ hat sich Prof. Dr. Rüdiger Sonnen gewidmet. Prof. Dr. Christian Pfeiffer sprach in seinem Vortrag über die Frage, ob die Jugend 2017 besser als die von 1917 sei. Seine Ausführungen wurden durch persönliche Erfahrungen – sein Vater war im Jahr 1917 Jugendlicher – angereichert. In 14 verschiedenen Arbeitskreisen konnten sich die insgesamt 850 Teilnehmer/innen zu verschiedenen Themen und Entwicklungen informieren und austauschen. Zudem gab es 18 unterschiedliche Forenvorträge zu aktuellen kriminologischen Forschungen, juristischen Fragestellungen und praktischer Arbeit im Bereich der Jugendstrafrechtspflege (die einzelnen Themen der Arbeitskreise und Forenvorträge können dem Tagungsprogramm entnommen werden). Den Abschlussvortrag hielt Prof. Dr. Heribert Ostendorf zum Thema „Jugendstrafrecht – ultima ratio der Sozialkontrolle junger Menschen. Falsche Straferwartungen und „richtiges“ Strafen“. Deutlich wurde, dass junge Menschen Wertschätzung verdienen und dass sie nicht durch härtere Sanktionen lernen werden. Vielmehr braucht es weiterhin Angebote, die erzieherisch und pädagogisch auf die jungen Menschen wirken. Den Gelingens¬bedingungen für ein an den Bedarfen der Jugendlichen und Heranwachsenden ausgelegten Jugendgerichtsverfahren und den damit zusammen¬hängenden Themen wird sich die DVJJ auch in den nächsten Jahren weiter widmen. Eine Zusammenfassung aller Tagungsbeiträge in Form einer Dokumentation folgt. Wir werden Sie darüber informieren.

Tagungsprogramm: http://www.dvjj.de/sites/default/files/medien/imce/documente/veranstaltungen/dvjj-veranstaltungen/tagungsprogramm_jgt_final.pdf

 

Neues aus...

 

... der Jugendhilfe

Zusätzliches Maßnahmenpaket der Senatsverwaltung für junge Geflüchtete
Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie fördert verschiedene Projekte und Maßnahmen als Ergänzung zum bestehenden Regelangebot der Jugendarbeit und Jugendhilfe. Bei den geförderten Projekten handelt es sich sowohl um bestehende Angebote, als auch um ganz neue Projekte:

Pressemitteilung: http://www.berlin.de/sen/bjf/service/presse/pressearchiv-2017/pressemitteilung.612304.php

 

Anbindung des Notdienstes Kinderschutz und der Zentralen Jugendhilfe im Strafverfahren/Jugendgerichtshilfe an die Senatsverwaltung
Der Senat hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in welchem es um die Anbindung der Zentralen Jugendhilfe im Strafverfahren (ZJuHiS)/Jugendgerichtshilfe (JGH) und des Berliner Notdienstes Kinderschutz (BNK) an die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Forschung geht. Die ZJuHiS/JGH ist bisher an den Bezirk Mitte angebunden und u. a. für alle Jugendlichen und Heranwachsenden zuständig, die straffällig geworden sind und die keine Meldeanschrift in Berlin haben. Zudem vertritt sie die bezirklichen Jugendhilfen im Strafverfahren/Jugendgerichtshilfen außerhalb der regelmäßigen Geschäftszeiten. Der BNK ist für die Krisenintervention und die Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen ohne Meldeanschrift in Berlin zuständig und vertritt das Jugendamt außerhalb der regelmäßigen Geschäftszeiten. Der Notdienst ist bisher an den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg angebunden. Die Senatsverwaltung möchte durch die Anbindung die Aufenthaltsdauer von Kindern und Jugendlichen im Notdienstsystem verkürzen sowie angemessener und flexibler auf die „Kriminalitätsentwicklungen“ bei Kindern und Jugendlichen reagieren können.

Pressemitteilung: http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung.621648.php 
Infos zu BKN: http://www.berliner-notdienst-kinderschutz.de/ 
Infos zur ZJuHiS/JGH: https://www.berlin.de/sen/jugend/jugend/jugendkriminalitaet/ 

 

... der Polizei

Neue Polizeiwache auf dem Alexanderplatz
Auf dem Alexanderplatz soll noch bis vor Weihnachten eine neue Polizeiwache entstehen. In der sogenannten „Alex-Wache“ sollen verstärkt Beamtinnen und Beamte der Landes- und der Bundespolizei mit dem Ordnungsamt Mitte zusammenarbeiten. Die Alexwache soll, laut Innensenator Geisel, die „zentrale Anlaufstelle für alle Berlinerinnen und Berliner und Touristen auf dem Alexanderplatz werden.“ Hier wird die Polizei rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr mit permanent 3 Polizeibeamtinnen und -beamten präsent und ansprechbar sein. Neben der neuen Polizeiwache, welche nicht die Arbeit des für den Alexanderplatz zuständigen Polizeiabschnitts 32 ersetzen soll, plant der Senat den gezielten Einsatz von mobiler Videoüberwachung. Diese soll auf sogenannten „kriminalitätsbelasteten Orten“, wozu neben dem Alexanderplatz auch der Leopoldplatz, das Kottbusser Tor, die Warschauer Brücke und der Hermannplatz gelten, eingesetzt werden.

Pressemitteilung: http://www.berlin.de/sen/inneres/presse/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung.628111.php

 

Gewinner/innen des Berliner Präventionspreises 2017
Der diesjährige Berliner Präventionspreis stand unter dem Motto „jung, geflüchtet, offen für die Zukunft“. Dazu eingeladen haben am 21. September 2017 die Landeskommission Berlin gegen Gewalt (Lako) und der Polizeipräsident in Berlin. Der Berliner Präventionspreis war mit insgesamt 15.000 € dotiert. Drei Sonderpreise jeweils in Höhe von 1.000 € wurden von der SECURITAS Holding GmbH, der Unfallkasse Berlin und der BBBank eG finanziert. Ausgezeichnet wurden folgende sechs Projekte bzw. Institutionen: Der SECURITAS Sonderpreis ging an „N.i.A.s. – Nicht im Abseits stehen“. Hierbei handelt es sich um ein Programm der Polizeidirektion 1, bei welchem Polizeibedienstete des Arbeitsgebietes interkulturelle Aufgaben (AGIA) eine Fußball-AG für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Reinickendorf anbieten. Der zweite Sonderpreis der Unfallkasse Berlin ging an das Schulprojekt „Immigrant Stories“ der Johanna-Eck-Schule. In dem Projekt setzen sich geflüchtete Schüler/innen mit ihrer eigenen Fluchtgeschichte im Rahmen eines Filmprojektes auseinander. Ziel des Projektes war es, persönliche Erfahrungen erlebbar und erfahrbar zu machen sowie den Zuschauerinnen und Zuschauern Fremdes näher zu bringen und Vorurteile abzubauen. Der Sonderpreis der BBBank ging an „My Westend“, einem Jugendprojekt der Flüchtlingsinitiative „Willkommen im Westend“. Hierbei handelt es sich um ein Begegnungsprojekt für jugendliche, unbegleitete Flüchtlinge mit jungen Menschen aus Charlottenburg. Der dritte Preis in Höhe von
3.000 € ging an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für die Umsetzung einer ausbildungsvorbereitenden Maßnahme (Einstiegsqualifizierung) sowie begleitendes Sprach- und Kompetenztraining. Das Angebot richtet sich an junge Geflüchtete aus Kriegsgebieten und Jugendliche mit Ausbildungshemmnissen. Der zweite Preis in Höhe von 4.500 € wurde an die Stabstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung und internationale Projekte des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf verliehen. Den Preis erhielt das Bezirksamt für die Förderung von Kunstprojekten für Willkommensklassen. Den ersten Preis in Höhe von 7.500 € teilen sich der Verein Schutzhülle e. V. und die Heide-Grundschule in Treptow-Köpenick für ihren Beitrag zur Integration von geflüchteten Familien und deren Kindern in Adlershof durch gemeinsames kreatives Arbeiten zur Gewaltprävention.

Infos zu den Preisträgerinnen und Preisträgern: https://www.berlin.de/lb/lkbgg/aktivitaeten/berliner-praeventionspreis/2017/artikel.633145.php
Weitere Infos zum Berliner Präventionspreis 2017: https://www.berlin.de/lb/lkbgg/aktivitaeten/berliner-praeventionspreis/2017/artikel.589155.php

 

... anderen Bereichen

Didaktische Neuerung zur Lehre in Jura – Erklärvideos für Studierende der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Ruth Linssen vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster möchte Studierenden der Sozialen Arbeit und allen, die es interessiert, Jura verständlich machen. Dafür hat die Hochschullehrerin für Kriminologie und Kriminalprävention die „Linssen Law Learning – Strafrecht“ entwickelt. Es handelt sich um relativ kurze Videos, die in juristische Fachbegriffe einführen, Gesetze erläutern und verschiedene juristische und für die Soziale Arbeit relevante Themen behandeln. Dies geschieht immer anhand eines konstruierten Falles. Am Ende der Videos bleibt eine offene Frage, die in der nächsten Seminarsitzung anhand von Texten beantwortet werden soll. Ziel der Kurzfilme ist es, dass die Studierenden durch ein anderes Medium die in der Regel recht trockenen juristischen Themen besser verstehen und die Texte aufmerksamer lesen, um die Fragen zu beantworten. Bisher stehen über YouTube vier Videos kostenlos zur Einsicht zur Verfügung. Weitere Filme sind in Planung. Unter den einzelnen Videos sind die dazugehörigen Literaturangaben aufgeführt.

Pressemitteilung: https://www.fh-muenster.de/hochschule/aktuelles/pressemitteilungen.php?pmid=7241

 


Publikationen und Dokumentationen

Dokumentation zum Fachtag „Junge Geflüchtete im Jugendstrafverfahren – Erfahrungen, Verfahrensweisen und Unterstützungsangebote“
Die Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz der Stiftung SPI hat im April 2017 einen Fachtag im Roten Rathaus Berlin veranstaltet. Thema des Fachtages war „Junge Geflüchtete im Jugendstrafverfahren – Erfahrungen, Verfahrensweisen und Unterstützungsangebote“. Neben dem Einführungsvortrag von Bernd Holthusen vom Deutschen Jugendinstitut, welcher die empirischen Ergebnisse zu Lebenslagen, Bedarfen und Erfahrungen aus Sicht der Jugendlichen thematisierte, haben Berliner Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Jugendhilfe, Polizei und Justiz ihre Sicht auf die bestehenden Herausforderungen, Verfahrensweisen und Unterstützungsangebote dargestellt. Am Nachmittag wurde anhand von Fallbeispielen in Workshops gearbeitet. Die Präsentationen der Vorträge und eine Fotodokumentation über die Ergebnisse aus den Workshops liegen nun in Form einer Dokumentation zum kostenlosen Download auf der Seite der Clearingstelle der Stiftung SPI unter dem Menüpunkt Publikationen bereit.

Download: http://www.stiftung-spi.de/projekte/clearingstelle/

 

Neuauflage Lehrbuch „Jugendstrafrecht“
Prof. Dr. Heribert Ostendorf und Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn haben das Lehrbuch „Jugendstrafrecht“ völlig überarbeitet. Damit existiert es nun in 9. Auflage. Es umfasst alle Themen des Jugendstrafrechts, von Begriffsbestimmungen, Beschreibungen und Zuständigkeiten der beteiligten Institutionen bis hin zu den Besonderheiten des speziellen Jugendstrafrechts. Zudem werden nicht nur die vorherrschenden Meinungen rezipiert, sondern auch auf kritische und abweichende Positionen hingewiesen. Es dient als Grundlagen-Lektüre sowohl für Anfänger/innen als auch für Fortgeschrittene, insbesondere für Studierende mit dem Schwerpunkt "Jugendstrafrecht". Das Buch ist für 26 € im Nomos Verlag erhältlich.

Info: http://www.nomos-shop.de/Jugendstrafrecht/productview.aspx?product=28294&pac=weco 

 

Broschüre „Ambulante sozialpädagogische Angebote nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG)“
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat eine Broschüre über die Hintergründe, die Ziele und die Möglichkeiten der ambulanten sozialpädagogischen Angebote nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) in Berlin herausgegeben. Die Broschüre richtet sich in erster Linie an alle am Jugendgerichtsgesetz beteiligte Akteure sowie pädagogisches Fachpersonal und alle anderen Personen, die sich informieren möchten. Die Broschüre kann kostenlos über die Senatsverwaltung oder die Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz der Stiftung SPI bestellt werden. Zudem steht sie auf der Seite der Senatsverwaltung zum Herunterladen bereit. Dort finden Sie demnächst auch alle ambulanten sozialpädagogischen Angebote, die es in Berlin gibt, in Form einer Tabelle. Mit Hilfe der Übersicht haben Sie die Möglichkeit, Angebote nach Ihren Suchkriterien zu filtern, damit Sie ein möglichst passgenaues Angebot finden können. Die Tabelle wird stets aktualisiert.

Download und weitere Infos: https://www.berlin.de/sen/jugend/jugend/jugendkriminalitaet/ 

 

Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe - ZJJ 3/2017
Beginnend mit Franz v. Liszts Forderungen zu einem Besserungs- und am Erziehungsgedanken ausgerichteten Jugendstrafrechts, den Grundzügen der Jugendstrafrechtspflege im Zweiten Weltkrieg, historischen Kontinuitäten und Eigenheiten im ostdeutschen Jugendstrafrecht bis zur heutigen Entwicklung, wird in der dritten Ausgabe der Zeitschrift für Jugendkriminalrecht der Schwerpunkt auf die historischen Aspekte des Jugend(straf-)rechts gelegt. Angereichert wird die Ausgabe durch weitere Fachbeiträge zu den Themen Extremismus, Radikalisierung, Schulabsentismus, Ausführungen durch das „Kinder- und Jugendstärkungsgesetz“ im SGB VIII sowie Diskussionen zum 15. Kinder- und Jugendgericht der Bundesregierung. Die ZJJ erscheint vierteljährlich. Ein Jahres-Abonnement (4 Ausgaben) kostet 65 € und kann über die DVJJ bestellt werden. Wie bei jeder Ausgabe steht auch dieses Mal wieder ein ausgewählter Beitrag zum kostenlosen Download bereit.

Info: http://www.dvjj.de/ver%C3%B6ffentlichungen/zjj
Download: http://www.dvjj.de/sites/default/files/medien/imce/documente/veroeffentlichungen/zjj/schwerpunktartikel-streng-32017_0.pdf 

 

Täter-Opfer-Ausgleich und Polizei – Grenzen und Perspektiven einer Zusammenarbeit im Ermittlungsverfahren
Oliver Jacob, Mitarbeiter beim Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) – Integrationshilfe des EJF gemeinnützige AG, hat seine Dissertation an der Freien Universität Berlin über den Täter-Opfer-Ausgleich als Möglichkeit der Tataufarbeitung, Konfliktschlichtung und Wiedergutmachung im Jugendstrafverfahren geschrieben. Dabei hat er zum einen die Haltungen von Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen zum Täter-Opfer-Ausgleich anhand von Gruppendiskussionen empirisch untersucht und zum anderen Interviews mit TOA-Vermittlern und Vermittlerinnen aus mehreren Bundesländern geführt. Hierbei lag der Fokus auf ihren „Erfahrungen, konzeptionellen Überlegen und Wünschen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der Polizei“. Eingebettet wird die Empirie in Hintergrundinformationen zum TOA sowie zur Rolle der Polizei im Jugendstrafverfahren. Das Buch ist im Verlag für Polizeiwissenschaft unter der ISBN-Nummer 978-3-86676-467-5 erschienen und kann für 34,90 € erworben werden.

Info: https://www.polizeiwissenschaft.de/

 

Veranstaltungen und Termine

Jugendgewalt in Berlin. Perspektiven der Prävention – Fachtag und Projektmesse
Auch in diesem Jahr veranstaltet die Landeskommission Berlin gegen Gewalt (LaKo) gemeinsam mit der Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention Camino gGmbH einen Fachtag. Am 21. November 2017 von 09.00 bis 16.00 Uhr werden verschiedene Ergebnisse über Jugendgewalt in Berlin und deren Prävention vorgestellt. Neben aktuellen Erkenntnissen der Arbeitsstelle wird Prof. Dr. Dietrich Oberwittler vom Max-Planck-Institut Freiburg die Rolle der Nachbarschaften im Kontext der Kriminalprävention thematisieren. Zudem wird Marcus Kober vom Nationalen Zentrum für Gewaltprävention Bonn die Chancen und Herausforderungen der kommunalen Prävention diskutieren. Wie im letzten Jahr wird es eine Projektmesse geben, auf welcher sich Berliner Projekte rund um das Thema Gewaltprävention vorstellen.
Der Fachtag findet in der Werkstatt der Kulturen, Wissmannstr. 32, 12049 Berlin statt. Die Teilnahme an dem Fachtag ist kostenlos. Eine Anmeldung ist noch bis zum 03. November 2017 bei der LaKo möglich.

Info und Kontakt:
Landeskommission Berlin gegen Gewalt
Klosterstr. 47, 10179 Berlin
Fax: 030.902232921
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Praxis- und Trainingsseminare des Berliner Instituts für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e. V.
Das Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention (BISG) e. V. bietet vom 12.12.2017 bis 13.12.2017 das Seminar „Menschenwürde und Scham – Zum Umgang mit Scham und Beschämung in Schule und Jugendhilfe“ an. Das Seminar richtet sich an Lehr- und Fachkräfte aus den Bereichen Schule, Soziale Arbeit, Pädagogik und Psychologie sowie an alle, die mit Menschen arbeiten. Leitung des Seminars hat Dr. Stephan Marks. Im Seminar werden aus Sicht von Psychologie, Sozialpsychologie und Gehirnforschung die grundlegenden Informationen über Scham vermittelt und anhand der Erfahrungen der Teilnehmenden reflektiert. Daran anknüpfend werden Wege erarbeitet, mit dieser „schwierigen“ Emotion in der individuellen Alltagspraxis konstruktiv umzugehen. Auf die Praxisrelevanz wird besonderes Augenmerk gelegt. Eine Anmeldung ist bis zum 06.11.2017 möglich. Zudem bietet das BISG in der Zeit vom 26.01.2018 bis 17.03.2018 das Trainingsseminar „Stärke statt (Ohn-)Macht – Das Konzept der Neuen Autorität in Schule, Jugendhilfe und Familie“ an. Das Seminar richtet sich an Lehr- und Fachkräfte aus den Bereichen Schule, Soziale Arbeit, Pädagogik und Psychologie sowie an alle Interessentinnen und Interessenten, die sich mit dem Konzept des Psychologen Prof. Dr. Haim Omer (Universität Tel Aviv) zur „Neuen Autorität“ und zum „Gewaltlosen Widerstand“ in der Erziehung intensiver auseinander setzen sowie Haltungen und Interventionsmöglichkeiten dieses Ansatzes vertiefen möchten. Der modulare Aufbau des Seminars ermöglicht das Anwenden und Erproben in der individuellen Alltagspraxis. Anmeldeschluss ist der 05.01.2018.

Informationen, Kontakt und Anmeldung: http://www.soziales-training.de/individual/

 

Veranstaltungskalender 2018 der DVJJ
Die DVJJ hat ihren Veranstaltungskalender für das kommende Jahr veröffentlicht. Auch im Jahr 2018 stehen wieder interessante Fortbildungen vorwiegend aus den Bereichen Jugendhilfe, Polizei und Justiz zur Auswahl. Veranstaltungen, die noch dieses Jahr laufen, finden Sie auf der Homepage der DVJJ.
    
Veranstaltungskalender: http://www.dvjj.de/sites/default/files/medien/imce/documente/veranstaltungen/dvjj-veranstaltungen/dvjj_fobi_2018.pdf
Weitere Veranstaltungen: http://www.dvjj.de/veranstaltungen 

 

Redaktionsschluss

Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint im Dezember 2017. Redaktionsschluss ist der 20. November 2017; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.