UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI - Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei

Inhaltsverzeichnis:

Herzlich Willkommen

Neues aus ...

Publikationen und Dokumentationen
(Plakate und Flyer zur kostenlosen Rechtsberatung für junge Menschen; Forschungsüberblick zum Gewaltverhalten von Jugendlichen in Deutschland; Dokumentation „Was macht ihr eigentlich, wenn…?“; Dokumentation Polizei und Sozialarbeit XVI; Dokumentation des 16. Deutschen Präventionstages; Informationen zur Prävention von und zum Schutz vor Cybermobbing; Jugendgerichtshilfebarometer; Statistische Auswertung zum Täter-Opfer-Ausgleich in Deutschland)

Veranstaltungen und Termine
(Buchvorstellung „Mehr Recht und Ordnung! – Oder doch lieber weniger Kriminalität?"; Vorankündigung zum 11. Berliner Präventionstag)

Redaktionsschluss

 

Herzlich willkommen zur 24. Ausgabe der UMSICHTEN!


Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

mit der 24. Ausgabe der UMSICHTEN, dem Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz, wünscht Ihnen das Team der Clearingstelle einen schönen Sommer.

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Neues aus...

 

... der Schule

Programm „Mobbingfreie Schule"
Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse belegt, dass jedes achte Kind in Deutschland gemobbt wird. Um gegen die vielfältigen Formen von regelmäßigen Schikanen bzw. seelischen Verletzungen im Bereich Schule vorzugehen, haben die Techniker Krankenkasse und die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gemeinsam das Programm „Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein!" entwickelt. Im Rahmen der Initiative sollen insbesondere Lehrkräfte aus den schulischen Krisenteams zu den vielseitigen Aspekten des Themas „Mobbing“ fortgebildet werden. Als Multiplikatoren/-innen können die geschulten Fachkräfte dann Kollegen/-innen in der Planung und Durchführung von Projektwochen zur Prävention von Mobbing für Schüler/innen ab der 7. Klassenstufe unterstützen. Diese zielen vorrangig darauf ab, nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Schüler/innen und Eltern für begünstigende Strukturen in Bezug auf Mobbing zu sensibilisieren und ihnen Handlungsoptionen aufzuzeigen, um diese zu vermeiden oder zu durchbrechen.
Info: http://www.berlin.de/sen/bwf/presse/...

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... der Jugendhilfe

Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) startet Modellprojekt „Tat-Ausgleich“ für strafunmündige Kinder
Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) hat das Modellprojekt „Tat-Ausgleich“ für strafunmündige Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren gestartet. Dabei wollen professionelle Konfliktvermittler/innen der EJF-Integrationshilfe bei bestimmten Auseinandersetzungen zwischen Kindern und von ihnen geschädigten Personen vermitteln. Dazu zählen heftige Streitigkeiten und körperliche Auseinandersetzungen zwischen Kindern untereinander oder zwischen Kindern und Erwachsenen, Bedrohungen, Schikanen oder Mobbing sowie räuberische Erpressung. Das Projekt wird in Anlehnung an die Standards eines Täter-Opfer-Ausgleichs unter Berücksichtigung der pädagogischen Anforderungen und altersbedingten Besonderheiten von Kindern durchgeführt. Diese Vorgehensweise ist bundesweit einzigartig, weil bereits im Frühstadium delinquenten Verhaltens eine angemessene erzieherische Reaktion und Intervention erfolgt. Eine Konfliktschlichtung im Projekt „Tat-Ausgleich“ kann vom Jugendamt, anderen Fachkräften wie Lehrern/-innen und Erziehern/-innen oder auch von den Eltern angeregt werden. Die Gespräche finden in der Regel in den Räumen der Integrationshilfe statt. Zunächst werden alle am Konflikt Beteiligten zu getrennten Gesprächen eingeladen, um ihre Sichtweise des Konflikthergangs darstellen zu können. Wenn alle Beteiligten einverstanden sind, findet ein gemeinsames Ausgleichsgespräch statt, das eine befriedigende Konfliktlösung zum Ziel hat. Über Entschuldigungen hinaus können auch kindgerechte Vereinbarungen über eine symbolische oder materielle Wiedergutmachung getroffen werden. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei in Berlin nach offiziellen Angaben 5.360 tatverdächtige Kinder registriert, das sind 3,9 Prozent aller Tatverdächtigen. Bei den Geschädigten handelt es sich häufig ebenfalls um Kinder, darunter Geschwister und Mitschüler/innen. Ziel des „Tat-Ausgleichs“ ist es, dass sich die Kinder mit ihrer Tat und den Folgen für die Geschädigten bewusst auseinandersetzen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Konflikte beinhalten somit auch die Chance zu einer positiven Veränderung. Die Mitarbeiter/innen des Projekts „Tat-Ausgleich“ verfügen über langjährige praktische Erfahrungen im Täter-Opfer-Ausgleich und haben Zusatzqualifikationen in den Bereichen Konfliktschlichtung, Mediation, Opferberatung und systemischer Familientherapie. Das Projekt „Tat-Ausgleich“ wird von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert.
Info: http://www.toa-berlin.ejf.de und http://www.berlin.de/sen/bwf/presse/...
Kontakt: Integrationshilfe Täter-Opfer-Ausgleich unter 030-4295841 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Modellprojekt „Startpunkt“ im Bereich Jugendhilfe im Übergangsmanagement
Im Juni 2011 startete das Modellprojekt „Startpunkt“, ein Kooperationsprojekt von den Vereinen Gangway e.V. und Freie Hilfe e.V. Das Projekt „Startpunkt“ ist ein Beratungs- und Begleitungsangebot für Jugendliche und Heranwachsende, die nach Verbüßung einer Endstrafe, d. h. ohne Reststrafaussetzung, aus der Haft entlassenen werden. Dabei werden die freien Träger im Auftrag der Jugendämter im Sinne des § 38, Absatz 2 Jugendgerichtsgesetz und unter Voraussetzung der freiwilligen Mitarbeit des jungen Menschen in und außerhalb der Strafanstalt tätig, um eine Haftentlassung vorzubereiten bzw. zu begleiten. Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung ist Auftrags- und Zuwendungsgeber für das Modellprojekt.
Info: http://www.gangway.de/...
Kontakt: Herr Gutjahr (Gangway e.V.) und Frau Thomschke (Freie Hilfe Berlin e.V.) unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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... der Polizei

Polizeiliche Kriminalstatistik 2010 für Berlin
Innensenator Dr. Körting hat den Bericht über die Kriminalität in Berlin für das Jahr 2010 vorgestellt. Mit 475.021 bekannt gewordenen Straftaten in Berlin sind die Fallzahlen die niedrigsten seit der Wiedervereinigung. Der Anteil der unter 21-jährigen von allen Tatverdächtigen in Bezug auf die Gesamtkriminalität sinkt tendenziell weiter und lag im Jahr 2010 bei 21,2 %. Tabellen zur Verteilung registrierter Delikte von Jugendlichen und Heranwachsenden sowie zum Verhältnis der Nationalität oder des Geschlechts sind wie üblich ebenfalls in der aktuellen Kriminalstatistik aufgeführt.
Info: http://www.berlin.de/imperia/md/...

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... anderen Bereichen

Beccaria-Portal
Um einen fachlichen Austausch im Bereich der Kriminalprävention in Europa und der ganzen Welt zu befördern, existiert nun ein neues englischsprachiges Internetportal. Das Beccaria-Portal weist nicht nur auf Neuigkeiten und Veranstaltungen hin, sondern bündelt darüber hinaus Wissen von Experten/-innen und bietet interessierten Akteuren in der Kriminalprävention einen leichten Zugang zu diesen Informationen.
Info: http://www.beccaria-portal.org/ 

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Publikationen und Dokumentationen

Plakate und Flyer zur kostenlosen Rechtsberatung für junge Menschen
Der Verein der Berliner Strafverteidiger e.V. führt in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung in vier Jugendeinrichtungen eine kostenlose Rechtsberatung durch. Niedergelassene Rechtsanwälte/-innen beraten junge Menschen bis 27 Jahre aus ganz Berlin, die sich keinen Anwalt leisten können. Um das Angebot der kostenlosen Rechtsberatung bekannter zu machen und damit noch mehr jungen Menschen Gelegenheit zu geben, Unterstützung in der selbstständigen Wahrnehmung ihrer Interessen in Anspruch zu nehmen, gibt die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei der Stiftung SPI Plakate und Faltblätter zum Thema heraus. Die Materialien geben einen Überblick über die Zielgruppe und Standorte der kostenlosen Rechtsberatungen in Berlin.
Info und Kontakt: Stiftung SPI, Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei unter 030-4490154 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Forschungsüberblick zum Gewaltverhalten von Jugendlichen in Deutschland
In den letzten Jahren werden in den Medien zunehmend schwerwiegende Einzelfälle der Jugendkriminalität spektakulär dargestellt. Gewaltbereite Mehrfach- und Intensivtäter sind immer häufiger Thema in Debatten, die das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Bürger/innen beeinflussen. Die Polizeistatistiken belegen jedoch einen stetigen Rückgang der allgemeinen Jugendkriminalität. Über die Qualität bzw. Intensität speziell von Gewalttaten junger Menschen können diese sog. Anzeigestatistiken jedoch nichts aussagen. Der aktuelle Forschungsbericht des Deutschen Forums für Kriminalprävention (DFK) mit dem Titel „Jugendgewalt in Deutschland“ zeigt Möglichkeiten und Schwierigkeiten auf, um eine möglichst reelle Beschreibung des Gewaltverhaltens Jugendlicher in Deutschland vornehmen zu können. Darüber hinaus werden empirische Erkenntnisse vorgestellt sowie ein Überblick zur Häufigkeit und Verteilung von Gewaltdelikten in der Altersgruppe der unter 18-Jährigen gegeben.
Info: http://kriminalpraevention.de/images/...


Dokumentation „Was macht ihr eigentlich, wenn…?“
Der Arbeitskreis Notdienste-Polizei und die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei luden am 08.02.2011 zur Veranstaltung „Was macht ihr eigentlich, wenn…? – Zuständigkeiten und Informationswege in der Jugendhilfe, der Polizei und der Justiz bei Kindeswohlgefährdung“ ein. Der Fachtag bot die Möglichkeit, Strukturen, Zuständigkeiten und Vorgehensweisen der jeweils anderen Profession besser kennen zu lernen, wenn vermehrte Delinquenz von Kindern und Jugendlichen als Indikator für eine Kindeswohlgefährdung Berührungspunkte der genannten Bereiche darstellt. Die Tagungsdokumentation kann nun über die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei bezogen werden.
Info und Kontakt: Frau Wilhelm, Stiftung SPI, Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei unter 030-4490154 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Dokumentation Polizei und Sozialarbeit XVI
Das Seminar der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. (DVJJ e.V.) „Polizei und Sozialarbeit XVI" fand vom 04.05. bis 06.05.2011 in der Evangelischen Akademie Hofgeismar statt. Die dazugehörigen Vortragspräsentationen stehen nun zum Download bereit. Diesjähriges Thema waren die „Fallkonferenzen im jugendstrafrechtlichen Ermittlungsverfahren“ als eine Kooperationsform zwischen Polizei, Jugendhilfe, Staatsanwaltschaft und ggf. weiteren Akteuren in Bezug auf sog. Mehrfach- und Intensivtäter.
Info: http://dvjj.de/artikel.php?artikel=1496


Dokumentation des 16. Deutschen Präventionstages
Vom 30.05. bis 31.05.2011 fand der 16. Deutsche Präventionstag zum Thema „Neue Medienwelten – Herausforderungen für die Kriminalprävention?“ in Oldenburg statt (wir berichteten). Die Vorträge der Veranstaltung sind nun auf der Homepage des Deutschen Präventionstages eingestellt.
Info: http://www.praeventionstag.de/nano...


Informationen zur Prävention von und zum Schutz vor Cybermobbing
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat sein Angebot für einen sicheren Einstieg von Kindern und Jugendlichen ins Internet optimiert. Die erweiterten Internetseiten des Ministeriums geben sowohl Erwachsenen als auch jungen Menschen Informationen zum Thema Cybermobbing. Außerdem sind weiterführende Links zu Beratungsstellen und (Unterrichts-)Materialien aufgeführt.
Info: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/... und http://www.bmfsfj.de/publikationen...


Jugendgerichtshilfebarometer
Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat einen Untersuchungsbericht mit dem Titel „Das Jugendgerichtshilfebarometer – Empirische Befunde zur Jugendhilfe im Strafverfahren in Deutschland" veröffentlicht. Die Studie betrachtete u. a. die Arbeitssituation in der Jugendhilfe im Strafverfahren/ Jugendgerichtshilfe sowie die Kooperationsbeziehungen zwischen der Jugendgerichtshilfe und den Haftanstalten oder anderen Akteuren.
Info: http://www.dji.de/bibs/...


Statistische Auswertung zum Täter-Opfer-Ausgleich in Deutschland
Die neueste Statistik zum Täter-Opfer-Ausgleich ist veröffentlicht. Bei dem Bericht handelt es sich um eine Betrachtung der Entwicklung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Deutschland, der die Jahre 2006 bis 2009 umfasst. Es wird aufgezeigt, dass sich der Täter-Opfer-Ausgleich im Sanktionssystem weiterhin als mögliche Reaktion auf leichte bis mittelschwere Straftaten junger, aber auch erwachsener Täter/innen bewährt. Auch sind die Mitwirkungsbereitschaft der Geschädigten, die Anzahl der teilnehmenden Einrichtungen sowie die Anzahl der einvernehmlich getroffenen Regelungen (erfolgreiche Ausgleichsbemühungen) gestiegen. Der Bericht „Täter-Opfer-Ausgleich in Deutschland“ wird von dem Bundesministerium für Justiz herausgegeben.
Info: http://www.bmj.de/SharedDocs/...

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Veranstaltungen und Termine

Buchvorstellung „Mehr Recht und Ordnung! – Oder doch lieber weniger Kriminalität?"
Die Freie Universität Berlin läd am 21.07.2011 zu einer Buchvorstellung ein. Herr Prof. Irvin Waller von der University of Ottawa stellt sein kürzlich auch in Deutsch veröffentlichtes Buch mit dem Titel „Mehr Recht und Ordnung! – Oder doch lieber weniger Kriminalität?" vor. Waller vertritt darin die Ansicht, dass sich Verbrechen nicht durch mehr Polizei und Justiz zurückdrängen lassen, sondern intensiver gegen die Ursachen von Straffälligkeit vorzugehen sei. Die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr und findet in Haus III der Universität statt.
Info: http://www.jura.fu-berlin.de/einrichtungen/...
Buch: http://www.praeventionstag.de/kriminalpraevention/...


Vorankündigung zum 11. Berliner Präventionstag
Der diesjährige Berliner Präventionstag findet am 03.11.2011 im Rathaus Schöneberg statt. Im Rahmen der Veranstaltung wird der 11. Berliner Präventionspreis zum Thema „Brücken bauen – Respekt fördern – Vielfalt gestalten“ verliehen.
Info: http://www.berlin.de/lb/lkbgg/

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Redaktionsschluss

Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint im September 2011. Redaktionsschluss ist der 02.09.2011; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.

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