UMSICHTEN - Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Stiftung SPI, Clearingstelle - Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz

Inhaltsverzeichnis:

 

Neues aus

… der Justiz
(Pilotvorhaben „Staatsanwaltschaft für den Ort"/Gemeinsame Allgemeine Verfügung (GAV) zu Cannabisbesitz im Görlitzer Park)

 

Publikationen und Dokumentationen

(Politisch motivierte Kriminalität in Berlin 2014/Dokumentation Bundeskongress Jugendhilfe im Strafverfahren (JuHiS) und ambulante sozialpädagogische Angebote)

 

Veranstaltungen und Termine

(Tag der offenen Tür des Kriminalgerichts Moabit/Ausschreibung des Berliner Präventionspreises „Aktiv gegen Radikalisierung"/Fachtag „Jugendgewaltdelinquenz in Berlin"/„Generation Mischkonsum" - aktuelle Trends und neue Wege)

 

Redaktionsschluss

Herzlich Willkommen zur 47. Ausgabe der UMSICHTEN!

Liebe Leserinnen und Leser der UMSICHTEN,

dies ist die Frühsommerausgabe unseres Newsletters. In eigener Sache möchte ich gerne auf eine Veranstaltung der Cleearingstelle mit dem Thema: „Jugendliche Flüchtlinge mit Traumatisierungen im Berufsalltag von Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz" am 8. Juli im Roten Rathaus hinweisen. Die offiziellen Einladungen zu der Veranstaltung erfolgen noch, bei Interesse können Sie uns aber gerne vorab bereits kontaktieren.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Katharina Wengenroth

Redaktion UMSICHTEN

 

 

Neues aus

… der Justiz

Pilotvorhaben „Staatsanwaltschaft für den Ort"

Das Pilotvorhaben wird am 1. Juli für einen dreijährigen Zeitraum in Neukölln starten. Es geht darum, die Zuständigkeiten für die Strafverfolgung jugendlicher Straftäter/innen aus Neukölln neu zu ordnen. Am 6. Mai gaben Justizsenator Thomas Heilmann und Falko Liecke, Neuköllner Jugendstatdtrat und stellvertretender Bezirksbürgerneister im Rahmen eines Presse-Termins bekannt, wie die Umstrukturierungen geplant sind. Drei Staatsanwälte/-innen sollen künftig für alle delinquenten Jugendlichen in Neukölln zuständig sein, bislang gibt es bereits Staatsanwälte/-innen, die speziell für als Intensivtäter/innen eingestufte Jugendliche zuständig sind. Die Staatsanwaltschaft für den Ort befasst sich nun mit allen Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Dies beinhaltet, dass es Zeitkontingente für die Mitarbeiter/innen gibt, sich vor Ort aufzuhalten, um Präsenz zu zeigen und in persönlichen Kontakt zu treten. Im Speziellen soll  damit erreicht werden, dass die Staatsanwaltschaft besser in der Lage ist, z. B. familiäre Zusammenhänge mit zu erkennen. Die Netzwerkarbeit vor Ort soll konkret über die Teilnahme an Gremien und Austauschkreisen erfolgen, an denen die Kooperationspartner/innen der Jugendhilfe im Strafverfahren, des Bezirksamtes, Jugendrichter/innen, Familienrichter/innen, ggf. Vertreter/innen der Schule und selbstverständlich Mitarbeiter/innen der Polizei und des Jugendamts teilnehmen. (Für letztere soll es zukünftig eine Sonderarbeitsgruppe im Jugendamt geben, die sich ausschließlich mit Intensivtätern/-innen befasst und interkulturell geschult ist.) Senator Heilmann bekräftigte, dass es schnelle Verfahren geben solle, bei diesem Pilotprojekt jedoch Erkenntnisgewinn und Präzisierung im Fokus stünden. Darüber hinaus sei das Projekt intern eine fundamentale Veränderung und Umorientierung. Vergleiche unter anderem: Quelle rbb

 

Gemeinsame Allgemeine Verfügung (GAV) zu Cannabisbesitz im Görlitzer Park

Um der massiven Drogen- bzw. Dealerproblematik im Görlitzer Park Herr zu werden, unterzeichneten Innensenator Henkel und Justizsenator Heilmann eine überarbeitete GAV, die bereits zum 31. März in Kraft trat. Für Grün- und Erholungsanlagen, die aufgrund von Drogenhandel und damit verbundenen Straftaten besonders beeinträchtigt sind, kann der § 31 a „Absehen von der Verfolgung" modifiziert werden. Nach § 31 a des Betäubungsmittelgesetzes kann die Staatsanwaltschaft bei Besitz, Erwerb und Konsum geringer Mengen von Cannabis von der Strafverfolgung absehen. Eigenbedarf bis zu 10 Gramm ist nicht legal, wird in der gängigen Praxis jedoch selten angeklagt. Bis sich die Lage im Park wieder normalisiert hat, führen nun auch geringe sichergestellte Mengen von Cannabis zu einer Strafverfolgung. Weiteres Augenmerk haben die Senatoren auf Schulen gelegt, auch dort wird über Handel und Konsum hinaus der Besitz von Cannabis geandet. Neben der repressiv ausgelegten Seite der GAV wird auch weiterhin auf Prävention gesetzt. Im kommenden Jahr werden der Berliner Drogenbeauftragten zusätzlich 500.000 € für eine Aufklärungskampagne an Schulen zur Verfügung gestellt. Senator Henkel und Senator Heilmann versprechen sich über Aufklärungsarbeit und die Einschränkung der Verfügbarkeit von Drogen eine Normalisierung am Brennpunkt Görlitzer Park. Ab wann eine Grünanlage nicht mehr beeinträchtigt ist obliegt der Entscheidung von Polizeipräsident und Generalstaatsanwalt. Pressemitteilung § 31a BtMG

 

 

 

Publikationen und Dokumentationen

 

Politisch motivierte Kriminalität in Berlin 2014

Der Polizeipräsident in Berlin hat einen Kurzüberblick von politisch motivierten Kriminaltaten in Berlin herausgegeben. Im Bericht wird zwischen Politisch motivierter Kriminalität (PmK) rechts bzw. links und Politisch motivierter Ausländerkriminalität unterschieden. Der Kurzüberblick führt neben den Fallzahlen auch die jeweiligen Delikte auf. Im 10-Jahres-Durchschnitt haben die als PmK eingestuften Straftaten 2014 ihr Höchstniveau zu verzeichnen, ähnlich hoch waren die erfassten Fälle in den Jahren 2006 und 2011.
Den 11-seitigen Bericht können Sie hier auf der Hauptseite der Polizeilichen Kriminalstatistik Berlin downloaden, dort finden Sie natürlich auch viele weitere interessante Zahlen und Berichte.

 

Dokumentation Bundeskongress Jugendhilfe im Strafverfahren (JuHiS) und ambulante sozial-pädagogische Angebote

Der 3. Bundeskongress der JuHiS und der ambulanten Maßnahmen fand unter dem Motto: „...denn sie wissen, was sie tun!" vom 6.-8. Mai in Bad Kissingen statt. Für alle, denen es nicht möglich war am Kongress teil zu nehmen und für alle, die noch einmal nachlesen möchten, hat die DVJJ nun die Dokumentation des Kongresses veröffentlicht. Dokumentation

 

 

 

Veranstaltungen und Termine

 

Tag der Offenen Tür des Kriminalgerichts Moabit

Am Samstag, den 13. Juni von 10-16 Uhr laden Amtsgericht Tiergarten, das Landgericht Berlin, die Staatsanwaltschaft und die Amtsanwaltschaft Berlin alle Interessierten ins Kriminlagericht ein. Es werden Hausführungen, nachgestellte Hauptverhandlungen, Einblicke in die Tätigkeit der Ermittlungsrichter/innen und vieles mehr geboten. Außerdem wird es eine Ausstellung neuer und historischer Polizeifahrzeuge geben. Auf einer Infomeile finden sich zahlreiche Stände  zu den Themen Justiz, Polizei, Strafvollzug und Prävention (die Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von KInder- und Jugenddelinquenz und weitere Projekte der Stiftung SPI werden selbstverständlich auch vertreten sein. Wir freuen uns, Sie dort begrüßen zu dürfen!). Darüber hinaus wird es ein Kinderprogramm und eine Kinderbetreuung geben und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Die offene Tür finden Sie in der Turmstraße 91, den barrierefreien Zugang in Alt-Moabit 17, in 10559 Berlin. Einlass ist nur mit gültigen Ausweispapieren und bis 15 Uhr möglich.

 

Ausschreibung des Berliner Präventionspreises 2015 „Aktiv gegen Radikalisierung"

Die Landeskommission Berlin gegen Gewalt verleiht den diesjährigen, mit 12.500 € dotierten, Präventionspreis an ein Deradikalisierungsprojekt. Das Projekt sollte sich vornehmlich an junge Menschen richten und folgende Kriterien erfüllen: Entgegenwirken von Vorurteilen und Feindbildern, entgegenwirken von Radikalisierungsprozessen, Sensibilisierung und Aufklärung gegenüber politisch oder religiösem Extremismus, Hilfe beim Ausstieg aus extremistischen Milieus sowie Angehörigenberatung. Die Bewerbungsfrist endet am 21. Juni (Poststempel). Der Preis wird im weiteren Jahresverlauf zum nunmehr 15. Mal auf dem Berliner Präventionstag verliehen. Weitere Informationen und die Wettbewerbsunterlagen erhalten Sie hier.

 

Fachtag „Jugendgewaltdelinquenz in Berlin"

Die Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention stellt am 2. Juli ihre Aufgaben und zentralen Ergebnisse im Rahmen eines Fachtags vor. Seit gut zwei Jahren ist die Arbeitsstelle tätig, in dieser Zeit wurden umfangreiche Forschungen zur Berliner Jugendgewaltdelinquenz und -prävention in den unterschiedlichen Handlungsfeldern in Berlin betrieben. Dazu gehört ein fortlaufendes Monitoring, eine Schülerbefragung, eine Bestandsaufnahme von vorhandenen Präventionsmaßnahmen und Evaluationen ausgesuchter Projekte. Die Ergebnisse dieser Erhebungen und der daraus resultierenden Handlungsempfehlungen möchte die Arbeitsstelle allen Interessierten darlegen und über die Ergebnisse ins Gespräch kommen. Die kostenlose Veranstaltung findet im Rathaus Charlottenburg statt und ist von 9:30 bis 14:45 Uhr geplant. Weitere Informationen sowie den Programm- und Einladungsflyer finden Sie hier, der Anmeldeschluss ist am 23. Juni.

 

„Generation Mischkonsum" – aktuelle Trends und neue Wege

Die Projektgruppe „Na klar...!" veranstaltet am 18. Juni einen Fachtag im Rathaus Pankow. Die Vorträge beschäftigen sich mit einer nachhaltigen Suchtpräventionsarbeit, die auf Qualitätsstandards setzt. Dabei geht es um gegenwärtige Konsumtrends, mit Fokus auf die aktuellen Tendenzen in Berlin. Zum Abschluss wird es eine Podiumsdiskussion geben, die sich den Fragen stellt, was die aktuellen Trends für die Berliner Praxis der Suchtpräventionsarbeit und der Suchtpolitik heißen. Die Fachstelle für Suchtprävention bittet für die kostenlose Veranstaltung um eine verbindliche Anmeldung.
Anmeldung Weitere Informationen und Materialen zu "Na klar...!.

 

 

 

Redaktionsschluss

Die nächste Ausgabe der UMSICHTEN erscheint Ende Juli 2015. Redaktionsschluss ist der 24. Juli 2015; bitte reichen Sie Ihre Beiträge bis zu diesem Termin hier ein.

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